Beispiel aus dem Widerstand im 3. Reich: Jugendliche sabotieren Luftschutzübungen

Wir nehmen den Ley beim Wort...


Widerstand im 3. Reich


Heldengedenktag


Luftschutz in Ostpreußen

In der "Preußischen Zeitung" vom 11. April wird der Erfahrungsbericht über die Luftschutzverdunkelungs-Übung am 11. März 1935 in Ostpreußen veröffentlicht. Aus dem Bericht geht hervor, daß ein Teil der Bevölkerung nicht verdunkelt hat in der Erwartung besonderer Sirenensignale. Wörtlich heißt es in dem Bericht weiter:

"Es fiel auf, daß sich während der Übung in den Straßen übermäßig viel Publikum aufhielt, sodaß oft die Bürgersteige die Menge nicht fassen konnten und die Passanten sich auf dem Fahrdamm bewegten, wodurch der Verkehr stark behindert wurde und die Gefahr für eintretende Unfälle vergrößert wurde. In Zukunft muß die Bevölkerung angehalten werden, zu Hause zu bleiben und nur unbedingt notwendige Gänge auszuführen. Das Verhalten der Jugendlichen war insofern zu beanstanden, als sie mit Taschenlampen, Feuerwerkskörpern usw. Unfug trieben und Laternen anzündeten und auslöschten. Gegen solch ein Verhalten muß mit allen der Polizei zur Verfügung stehenden Mitteln eingeschritten werden. Belehrungen durch die Schulen erscheinen dringend notwendig."

Diese Mitteilung des Luftkreiskomandos gibt eine gute Direktive an alle Werktätigen, was sie zu tun haben. Sie zeigt, daß es wohl schwer ist, individuell die Verdunkelung durch das Brennenlassen von Lampen zu sabotieren, daß aber im Schutz der Dunkelheit die Zusammenballung von Massen auf den Straßen, die Verbreitung von Handzetteln, eine viel stärkere Agitation ermöglicht. Das Abbrennen von Feuern soll man unterlassen, um den Nazis nicht die Demagogie zu erlauben, wir wollten damit die Aufmerksamkeit feindlicher Flieger auf die Stadt lenken.



Wir nehmen den Ley beim Wort...


Widerstand im 3. Reich


Heldengedenktag


Letzte Änderung: 03. Jun. 2001, Adresse: /deutsch/antiffd.html